"Wir sehen die Dinge so, wie wir sind"

"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind,

sondern so, wie wir sind."

(Talmud)

> Es gibt keine Objektivität. Auch die Naturwissenschaft ist lediglich eine Illusion, der wir aufsitzen. Früher glaubten die Menschen an Geister, an den Teufel und an einen veräußerlichten Gott oder veräußerlichte Götter; heute glauben sie an die Naturgesetze. Das ist vollkommen dasselbe, denn im einen wie im anderen Fall wird postuliert, daß man sich einer äußeren Macht unterwerfen müsse.

Wir bilden uns heute ein, "mehr begriffen" zu haben als unsere Vorfahren, wir spielen uns gern elitär auf und sagen, "früher" waren die Leute noch "dumm", da "wußten sie halt noch nichts". Woher nehmen wir diese Arroganz? Wissen wir heute mehr?

Nein, denn sonst gäbe es Kriege, Hungersnöte, Unglück, Zerstörung heute nicht mehr.

Der "Fortschritt" ging seit jeher nach dem Motto "meide deinen Nächsten wie dich selbst" - als Kompensation dafür, daß sie mit sich selbst nicht klar kommen, graben sie sich in Sachen ein, die außerhalb von ihnen selbst liegen und in denen sie dann den Ruhm ernten können, den sie als inneren Frieden mit sich selbst nicht kriegen können.

Ein Vogel, ein Hund, ein Sehgestörter und ein kleines Kind - alle haben einen anderen Blick auf die Welt. Es geht nun nicht darum, die "objektive" Sicht der Welt jedem als richtig einzuprügeln, sondern darum, seine eigene Sicht und die der anderen respektieren und mit ihr leben zu können.

Es gibt keine äußerliche Wahrheit und keine Objektivität. Die Wahrheit liegt in uns.